Mittwoch, 28. März 2012

Trotz Blogpause: Kleiner Messebericht von der h+h cologne


Kaum zu glauben, aber ich war am vergangenen Wochenende zum ersten Mal auf der h+h cologne, der weltgrößten Handarbeitsmesse - und das ist nun doch trotz eigentlicher Blogpause einen Post wert. Insgesamt 280 Aussteller aus 34 Ländern zeigten den interessierten Fachbesuchern ihre Produkte. Von Garnen über Stoffe, Fachliteratur und allem möglichen Zubehör war alles auf der Messe vertreten, was das Herz begehrt.

Es war einfach überwältigend und eine ganz besondere Freude, so viele Anbieter an einem Platz versammelt zu sehen. Die gesamte Messehalle 2 war auf zwei Ebenen vollgestopft mit wunderschönen Dingen und supernetten Menschen, bei denen sich alles nur ums geliebte Hobby drehte.


Einer der schönsten Messestände war aus meiner Sicht der Isager-Stand - ein Traum in Zitrusfrüchtetönen:




Bei der Weste im Vordergrund dieses Bildes habe ich wieder richtig Lust bekommen zu häkeln:








Ebenfalls wunderschön - der Stand von Artyarns:
Iris Schreier und Daniela Johannsenova (Frau Maschenkunst) haben uns herzlich empfangen und Ihre wunderschöne Garnpalette eindrucksvoll vorgestellt. Was ich absolut faszinierend finde, ist, dass man jede Farbe bei Artyarns entweder nur solo oder mit Glitzerfaden oder mit Perlen und Pailletten haben kann. Das ist schon sehr individueller Service am Kunden, wie ich finde - da lassen sich die verschiedenen Qualitäten wunderbar kombinieren. Zwar sind die Garne sehr hochpreisig, aber qualitativ sind sie ein Traum.

Was sicher viele von Euch interessieren wird, ist der Stand von Rowan - nun ja, nicht schlecht, aber irgendwie hatte ich mehr erwartet:
Die Präsentation war ein wenig enttäuschend, da hätte ich mir einen größeren Stand mit mehr Modellen und Garnen zum Anschauen gewünscht. Aber da Rowan Teil des Coats-Konzerns ist, war die traditionelle britische Garnspinnerei eben auch nur ein Teil des großen Messestandes von Coats.

Trotzdem war es natürlich toll, dort die weltbekannten Designer Kaffe Fassett und Brandon Mably anzutreffen, die Signierstunden gaben. Sehr nett waren sie und Mr. Fassett strickte wieder mal eines seiner Intarsiendesigns in verschiedenen Zitrusfrüchtefarben. Bin gespannt, wann wir das in einem nächsten Buch sehen werden. Überhaupt scheinen Orange- und Gelbtöne wieder auf dem Vormarsch zu sein ...


Auch am Coats Stand vertreten war natürlich SMC. Hier ein Bild von den SMC-Select-Modellen - für meinen Geschmack einfallslos und nichtssagend. Was früher mal Gedifra war und für Qualität und tolles Design stand, gilt für die neu betitelte SMC-Linie nicht mehr. Schade!




Dafür saßen aber am Stand von Designer Yarns ebenfalls zwei renommierte Designerinnen, deren Garne von Designer Yarns in Deutschland vertrieben werden: Debbie Bliss und Louisa Harding! Mrs. Bliss strickte und Mrs. Harding bastelte Farbkarten ihrer Garne für die Kataloge zusammen. Sehr sympathisch die beiden!


Designer Yarns vertreibt ja auch bekanntlich Noro, deshalb hier ein Eindruck der ausgestellten Modelle - meinen Geschmack treffen sie leider nicht so, aber darauf kommt es ja gar nicht an:


Die größten Messestände waren nach meinem Eindruck die von Lang Yarns und Lana Grossa. Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan bin, fand ich die Präsentationen recht beeindruckend. Gerade Lang Yarns zeigte viele schöne Modelle. Allerdings fand ich es ziemlich befremdlich, dass an solchen Ständen überwiegend Vertreter mit Schlips und Kragen für die Kundenberatung unterwegs waren.


Sehr originell fand ich die Idee von Union Knopf zu zeigen, wie Knöpfe früher hergestellt wurden:


Auch bei Schoppel gab es viele schöne Modelle zu sehen und Wolle zu befühlen, hier ein Eindruck:

Die Beratung dort war unheimlich nett, wir haben viel gelacht und kamen aus dem Staunen über die vielen schönen Garnqualitäten und die tollen Farben nicht mehr heraus. Schoppel Wolle ist ein unheimlich innovatives und kreatives Unternehmen. 

Viele Modelle hingen bei Schoppel auch auf einem Kleiderständer - die folgende Jacke hat es mir angetan:
Zum Abschluss zeige ich Euch noch zwei ganz ausgefallene Designs - schön zum Ansehen aber wohl kaum tragbar in unseren Breiten:
Fazit:
Die h+h cologne war jede Mühe wert - schließlich waren wir etliche Stunden mit der Bahn unterwegs -aber es war einfach ein Erlebnis. Gut war auf jeden Fall, dass man nichts sofort mitnehmen konnte, außer ein paar Knöpfen, Perlen und Schmuckzubehör vielleicht. Denn die h+h cologne ist nach wie vor eine reine Fachmesse für den Handel. Ich hatte diesmal bloß das Glück, dabei sein zu dürfen.

Seid herzlich gegrüßt
Susanne